Berichte

Im Städtli steppt der Bär

Wangen an der Aare

Das Strassenspektakel in Wangen zog Besucher aus der ganzen Region an. Jung und Alt wurden etwa durch Jongleure, Musikanten oder Feuerspucker bestens unterhalten.

Sonntag 23. Juni 2019 17:22

von Maximilian Jacobi, (Berner Zeitung)

Friedlich liegt sie da in der warmen Junisonne: Wangens Altstadt an der Aare. Doch etwas ist anders als sonst. Der friedliche Schein trügt: Aus den verwinkelten Gassen des Städtchens erklingt Musik, das Klatschen von Händen und Gelächter ist zu hören. Es ist kein Sonntag wie jeder andere, so viel steht fest. Grund dafür ist das vom Verein RegioW erstmals organisierte Strassenspektakel, welches schaulustiges Publikum aus der ganzen Region auf Wangens Gassen lockt.

Doch nicht nur das Publikum kommt von weit her: Die Strassenkünstler selbst haben für das Strassenspektakel teilweise sogar noch weitaus grössere Distanzen auf sich genommen. So sind Künstler aus Berlin, Freiburg im Breisgau und aus der ganzen Schweiz anwesend. Die sich um die darbietenden Künstler ansammelnden Menschentrauben verraten dem Besucher, wo es etwas zu sehen und zu hören gibt. Der Wohlgeruch dargebotener Speisen erfreut die Nase.

Fast mittelalterlich

Zwischen den alten, angenehm kühlen, schattenspendenden Gebäuden des Stadtkerns mutet das Strassenspektakel teilweise fast mittelalterlich an. Zusätzlich unterstrichen wird dieser Eindruck von der Aufmachung einzelner Künstler und Musikanten. Es herrscht eine spürbar gelockerte Stimmung, und es wird viel gelacht.

Es ist ein Eindruck den Beat Grossenbacher, der Präsident des Vereins RegioW, teilt. Das Strassenspektakel ist aufgrund seiner persönlichen Initiative in die Tat umgesetzt worden. Ziel ist es, den Genuss von Strassenkunst, die meist ausschliesslich in grösseren Städten anzutreffen ist, auch einem kleineren Ort wie Wangen zugänglich zu machen.

Getragen wird die Finanzierung dieses Spektakels vom Verein RegioW selbst. Der Verein ermöglicht für die Besucher somit einen eintrittsfreien Zugang zum Strassenfest. Die Künstler selbst kriegen vom Verein ein sogenanntes Startgeld und Verpflegungsbons zur Verfügung gestellt. Den Rest ihrer Bezahlung erlangen sie in Form von Hutgeld.

Die Gage der Artisten hängt somit von der Gnade des Publikums und ihrer individuellen Fähigkeit ab, die Herzen der Zuschauenden zu gewinnen. Ein Konzept, das offenbar funktioniert: Überall hört man es sporadisch klimpern, wenn wieder die eine oder andere Münze aus den Taschen der Besucher ihren Weg in den Hut eines Künstlers gefunden hat.

Im Internet recherchiert

Vertreten sind Schaulustige aller Altersgruppen, was dem breit angelegten Programm des Strassenspektakels zu verdanken ist: Von Jongleuren über Musikanten, Kasperlitheater, Pantomimen bis zu Feuerspuckern und vielen mehr ist für jeden etwas dabei. So mancher mag sich wundern, wie eine solche Vielzahl an Künstlern ihren Weg in das kleine Städtchen an der Aare gefunden haben mag. Auch dies ist dem Verein RegioW zu verdanken: Im Internet hat Beat Grossenbacher selbst recherchiert und die verschiedenen Strassenkünstler kontaktiert. Entstanden ist ein wahres Spektakel für Gross und Klein.

Quelle: Berner Zeitung

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